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Wenn
man, so wie ich, die Flexwelle direkt in der Motorkupplung klemmt, muss
man sich oft genug anhören, dass die Schubkräfte des Props ja
direkt auf die Kurbelwelle gehen und so nicht nur Leistung kosten, sondern
auch die Kurbelwelle und/oder die Lager schädigen können. Die
Glühzünder-Fraktion setzt deswegen schon seit geraumer Zeit
ein Druckaufnahme zwischen den Motor und der Flexwelle, um so die Kurbelwelle
von der Antriebswelle zu entkoppeln.
Nun
ist die Kurbelwelle bei den Zenoah-Motoren bauartbedingt viel robuster
und hat mit den auftretenden Druckkräften eigentlich auch kein Problem.
Um dies aber mal genau zu untersuchen, habe ich mich entschlossen, eine
entsprechende Druckaufnahme mal zu testen. Allerdings war mir die Lösung
aus dem Glühzünder-Bereich zu teuer und auch viel zu klobig
und zu gross. So habe ich mir meine eigenen Gedanken gemacht und dabei
herausgekommen ist eine Lösung, die lediglich ein einziges Dreh-/Frästeil
benötigt und ein entsprechendes Lager.
Zuerst
habe ich den serienmässigen Dichtring entfernt und als Austausch
ein neues Lager eingesetzt. Dies
ist ein beidseitig abgedichtetes 2RS-Lager in C3-Ausführung (etwas
mehr Spiel, daher sehr leichtgängig). Statt des 2RS-Lagers kann man
auch ein einseitig gedichtes Lager verwenden. Dies hat den Vorteil, dass
das Lager weniger verschleissanfällig ist, da es von innen durch
den Motor immer geschmiert wird. Allerdings sollte es sich dann um ein
hochwertiges Lager handeln (SKF), da sich ansonsten durch den Druck aus
dem Kurbelwellengehäuse die Dichtscheibe verabschiedet. Auch habe
ich mich für ein normales Radial-Lager entschieden und nicht für
ein Axial-Lager, wie es eigentlich für Druckkräfte eingesetzt
wird. Warum? Ganz einfach: Nach dem Studieren entsprechender Literatur
(Danke an MTC) fand ich den hinweis, dass Radial-Lager praktisch die gleichen
Kräfte axial aufnehmen können wie radial. Mit dem kleinen Wermutstropfen,
dass die Welle dann aber kein axiales Spiel haben darf. Und genau das
ist ja mein Ziel!
Dann
habe ich die Druckaufnahme gedreht. Sie besteht eigentlich nur aus einem
Klemmring, der auf die Kurbelwelle montiert wird und sich mit einem schmalen
Bund gegen den inneren Käfig des Lagers abstützt. Die
Klemmwirkung muss natürlich ausreichend groß sein, damit die
Schubkräfte die Kurbelwelle nicht durch den Ring drücken können.
Der Ring ist lediglich 8mm dick + 0,2mm für den Bund und hat einen
Durchmesser von 25,5mm. Die Klemmschraube ist eine M4-Imbusschraube, wo
der Kopf auf 6,8mm Durchmesser abgedreht ist. Dadurch konnte ich eine
7mm-Sacklochbohrung für die Versenkung des Kopfes realisieren.
Nach
Montage des Ringes (Schraube unbedingt mit Loctite sichern) habe
ich dann die Kupplung, die ich lediglich um 1mm kürzen musste, einfach
wieder montiert. Eine kompaktere Bauweise ist wohl nicht mehr möglich.
Den Prototypen habe ich noch aus Alu gedreht. Wenn sich das Teil im Einsatz
bewährt, werde ich später den Ring aus Messing drehen. Durch
das fast identische Volumengewicht von Messing und Stahl kann dann auch
keine Unwucht mehr enstehen (obwohl die wohl bei dieser Konstruktion eh
vernachlässigbar sein wird).
Wichtig:
Anfragen bei mir könnt Ihr Euch sparen, ich fertige keine Aufnahmen
an !!!!!!
Also: Selber bauen oder jemanden finden der im Auftrag baut.
André
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